Die folgenden Contra-Behauptungen werden recht häufig als Gründe für die Ablehnung von Photovoltaik angegeben.
- Contra Behauptung:
Photovoltaik ist zu teuer
Anmerkung: Durch Massenproduktion und Wettbewerb sind die Preise für Photovoltaikanlagen in den letzten 10 Jahren stark gefallen. Praktisch kann man heute eine Anlage zu ca. einem Drittel der Kosten wie im Jahr 2000 erhalten.
Solarstrom ist auf dem besten Weg, zur günstigsten Erneuerbaren Energie zu werden. Das Potential von Photovoltaik ist nahezu unbegrenzt. Durch die Stromproduktion in der Nähe der Verbrauchsstellen kann zudem der besonders teure Netzausbau entfallen, der beispielsweise für Offshore-Windkraftanlagen gefordert wird.
Bei Anlagen die Solarstrom ins öffentliche Stromnetz einspeisen, liegen die tatsächlichen Investitionskosten zudem erheblich unter den Anlagekosten. Die Anlage hat sich nach einer bestimmten Zeit durch Stromeinspeisung
und gesetzlich vorgeschriebene Vergütungen zu Mindestpreisen quasi selbst finanziert. Danach liefert eine Photovoltaikanlage praktisch fast kostenlosen Strom. Die Zeit nach der sich die Anlage selbst finanziert hat, kann mit der Kalkulationstabelle ermittelt werden.
- Contra Behauptung:
Photovoltaik führt zu instabilen Stromnetzen.
Anmerkung:
Für Aussenstehende mag zwischenzeitlich der Eindruck entstanden sein, dass in Deutschland an sonnigen Tagen mehr Solarstrom in das Netz eingespeist wird, als verbraucht werden kann. Wer nachdenkt und weiß, dass der Solarstromanteil aktuell nur ca. 4% vom deutschen Strombedarf deckt, wird allerdings stutzig werden.
Die Energiewirtschaft behauptet dennoch, dass das Stromnetz einen weiteren ungebremsten Ausbau der Photovoltaik nicht verkraftet. Dabei würde es der konventionellen Energiewirtschaft niemand übel nehmen, wenn sie den wahren Grund benennen würde. Mit ihren trägen Kohle- und Atommeilern und dem Einspeisevorrang für sauberen Regenerativstrom gerät die konventionelle Stromwirtschaft zunehmend in Bedrängnis. Praktisch müssten die atomaren und fossilen Dinosaurier-Kraftwerke abgeschaltet werden. Unbestritten ist, dass abgeschaltete Dreckschleudern keinen Gewinn produzieren und bei darauf aufbauender Geschäftsgrundlage zum Problemfall mutieren.
Bezüglich der ausgereizten Stromnetze führt die Energiewirtschaft als Argumentationshilfe ein Schreckensszenario an. Steigt die Frequenz im Stromnetz durch ein zu hohes Stromangebot auf 50.2 Hz, so würden sich alle Photovoltaikanlagen auf einmal vom Netz trennen. Praktisch würden schlagartig mehrere Gigawatt Einspeiseleistung wegfallen, um kurz darauf wieder zur Verfügung zu stehen. Die Photovoltaikbranche erfüllt mit der Abschaltung bei 50.2 Hz allerdings lediglich die von der Energiewirtschaft aufgestellte Forderung für netzgekoppelte Solarstromanlagen.
Die Solarbranche sieht das Schreckensszenario der Energiewirtschaft als leicht lösbare technische Aufgabe an. Die Wechselrichterhersteller haben bereits eine Lösung entwickelt, bei der zukünftig eine schlagartige Netztrennung mehrerer Gigawatt Solarstromleistung ausgeschlossen ist.
- Contra Behauptung:
Photovoltaik verteuert die Strompreise für alle Stromverbraucher.
Anmerkung: Die Unabhängigkeit von fossilen und nuklearen Energieträgern gibt es nicht zum Nulltarif. Wer sich am Umbau beteiligt und in Photovoltaik investiert wird unterstützt. Wer sich nicht aktiv beteiligt finanziert den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien über die EEG-Umlage auf den Strompreis (2012: 3,592 Cent/kWh).
Sowohl 2010 als auch 2011 wurden Photovoltaikanlagen mit über 7 Gigawatt Leistung in Deutschland installiert. Trotz diesem Rekordzubau ist 2011 die EEG-Umlage lediglich um 0,062 Cent/kWh gestiegen. Damit taugt der Anstieg der EEG-Umlage weniger als jemals zuvor zur üblichen Begründung der Stromversorger für steigende Strompreise. Wenn die EVU dennoch Strompreiserhöhungen mit gestiegenden Kosten für den Ausbau der Erneuerbaren Energien begründen, wird schnell klar was davon zu halten ist.
Das üblicherweise zur Mittagszeit vorhandene Angebotsmaximum von Solarstrom passt sehr gut zur Nachfragespitze von Strom in dieser Zeit. Solarstrom kann also auch besonders gut teuren Spitzenlaststrom ersetzen und zur Senkung der Stromkosten beitragen.
- Contra Behauptung:
Zur Herstellung der Solarzellen wird mehr Energie benötigt als die Solarzellen während ihrer Lebensdauer liefern können.
Anmerkung: Richtig ist, dass früher erheblich mehr energieintensiv hergestelltes Silizium zur Herstellung der Zellen eingesetzt wurde als heute.
Durch die Herstellung von Solarzellen mit immer dünneren Siliziumscheiben kann man in Mitteleuropa davon ausgehen, dass heute hergestellte Solarzellen in den ersten 2 Jahren mehr Strom erzeugt haben, als bei Ihrer Herstellung benötigt wurde.
Bei Garantiezeiten von 25 Jahren und einer durchschnittlich zu erwartenden Lebensdauer
von über 30 Jahren kann diese Contra-Behauptung als nicht mehr zeitgemäß angesehen werden.
- Contra Behauptung:
Der Wirkungsgrad der Solarzellen ist zu gering.
Anmerkung: Das Sonnenlicht wird von modernen Silizium Solarzellen zu mindestens 15% in Strom umgewandelt.
Für die Berechnung der Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen spielt der Wirkungsgrad nur eine untergeordnete Rolle. Solarzellen mit dem höchsten Wirkungsgrad führen nicht zwangsläufig zur höchsten
Rentabilität. Entscheidend ist das Verhältnis von Investitionskosten zu Stromertrag.
- Contra Behauptung:
Die Solarzellen altern und gehen kaputt.
Anmerkung: Solarzellen liefern mit zunehmendem Alter weniger Strom. Für Qualitätszellen geben Hersteller nach 25 Jahren noch eine Leistungsgarantie von 80% an. Die durchschnittliche Lebensdauer von kristallinen Solarzellen
wird in Fachkreisen auf über 30 Jahre geschätzt.
- Contra Behauptung:
Die Entsorgung einer Photovoltaikanlage ist sehr teuer und entspricht der Entsorgung von Sondermüll.
Anmerkung: Photovoltaikanlagen produzieren über Jahrzehnte zuverlässig Strom. Sollte dennoch beim Betreiber der Wunsch aufkommen, die Photovoltaikanlage abzubauen, können die Komponenten wie ausgediente Elektronik kostenfrei zurückgegeben werden.
Die Mehrheit der Hersteller von Photovoltaikmodulen hat sich zu einem kostenfreien Rücknahme- und Recyclingprogramm zusammen geschlossen (PV CYCLE).
Für die Rückgewinnung des hochwertigen Siliziums aus Photovoltaikmodulen nahm die Deutsche Solar AG bereits im Mai 2003 eine Recyclinganlage in Betrieb. Sondermüll fällt nicht an.
- Contra Behauptung:
CdTe-Module enthalten das Umweltgift Cadmium.
Anmerkung: Richtig! Jedoch ergibt sich aus dem Cadmiumgehalt erst eine Gefährdung für Mensch und Umwelt, wenn das Schwermetall Cadmium in die Nahrungskette gelangt. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass mit steigendem Cadmium-Anteil in der Nahrung, die gesundheitlichen Risiken anwachsen.
Durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Holz werden jährlich tonnenweise Cadmium-Emissionen in Deutschland produziert und verteilt, die sich logischerweise in der Nahrungskette wieder finden müssen.
Laut wissenschaftlichen Untersuchungen funktionieren Dünnschichtmodule auf CdTe-Basis ohne irgendwelche Emissionen und liefern damit wie Siliziummodule ebenfalls saubere Energie.
- Contra Behauptung:
Solarstrom kann nur einen unbedeutenden Anteil an der Stromversorgung liefern.
Anmerkung: Momentan liegt der Solarstromanteil in Deutschland bei ca. 4%. Bereits heute können jedoch in unseren Breiten Häuser mit Photovoltaik gebaut werden, die mehr Energie liefern als ihre Bewohner verbrauchen (sogenannte
Plusenergiehäuser). Die zunehmende Anzahl von Förderprogrammen zur Photovoltaik in anderen europäischen und asiatischen Ländern beweist, dass das Solarstrompotenzial international zunehmend erkannt wird.
- Contra Behauptung:
Im Brandfall wird ein Haus mit Photovoltaikanlage nicht gelöscht.
Anmerkung: Nach Auskunft der Berufsfeuerwehr werden Wohnungsbrände vorzugsweise von innen geloescht. Brennt bereits der Dachstuhl ist in der Regel mit einem Totalschaden zu rechnen. In diesem Fall spielt es dann auch keine entscheidende Rolle mehr, ob eine Photovoltaikanlage installiert war oder nicht.
Darüberhinaus bestehen technische Möglichkeiten Photovoltaikanlagen gleichstromseitig im Niederspannungsbereich zu betreiben. Mittels Modulwechselrichtern (die übrigens bei Teilverschattungen starke Ertragsvorteile gegenüber den altbekannten Wechselrichtern besitzen) kann die Photovoltaikanlage im Brandfall praktisch spannungsfrei geschaltet werden. Eine Gefährdung von Feuerwehrleuten durch Stromschläge ist damit völlig ausgeschlossen.
- Contra Behauptung:
Eine Photovoltaikanlage produziert Elektrosmog.
Anmerkung: Bei Verwendung von Wechselrichtern mit Trafo wird 10 cm hinter den Modulen der baubiologische Richtwert unterschritten. Bei Einsatz von trafolosen Wechselrichtern werden die elektrischen und magnetischen Richtwerte
nach einer Distanz von 1 m unterschritten.
- Contra Behauptung:
Photovoltaikbetreiber gehen ein unternehmerisches Risiko ein
Anmerkung: Dies ist vollkommen richtig. Viele Risiken können zwar über sogenannte Allgefahrenversicherungen für Photovoltaik und die Leistungsgarantien der Modulhersteller abgedeckt werden.
Ein Restrisiko soll jedoch nicht verschwiegen werden. Ein denkbarer kritischer Fall wäre beispielsweise, wenn ein Modulhersteller durch fehlerhafte Module Insolvenz anmelden müsste.
Hat der Modulhersteller keine Versicherung zur Abwicklung von Garantieansprüchen im Insolvenzfall abgeschlossen und wird auch nicht von einem anderen Hersteller inklusive der Garantiezusagen übernommen,
so würde der Betreiber im Garantiefall leer ausgehen. Durch die Wahl von Herstellern mit geringem Ausfallpotential erhält man mit einer Photovoltaikanlage einen solide Sachwert mit geringem Ausfallrisiko.
- Contra Behauptung:
Photovoltaik ist nur etwas für Umweltfreaks und nichts für gewinnorientiert denkende Personen.
Anmerkung: Es besteht zur Zeit kein Zweifel, dass durch das Treffen der richtigen Entscheidungen Gewinne mit Photovoltaikanlagen erwirtschaftet werden können. Welche konkrete Rendite Ihre Anlage erwirtschaften kann, können
Sie mit der kostenlosen Kalkulationstabelle berechnen.
Ist Ihre schwerwiegende Contra-Behauptung nicht mit aufgeführt? Dann teilen Sie diese bitte per Menüpunkt Kontakt mit (am Seitenende).